Montag, 1. April 2013

Movie Watchlist, week 1

Nach dem ganzen Stress dieses Wochenende an der diesjährigen Polymanga (hat sich aber gelohnt, Post darüber folgt in Kürze!), hab ich nun eine Woche Auszeit. Perfekt, um endlich mal alle Filme zu schauen, die ich schon immer schauen wollte und es einfach immer herausgezögert habe. Folgende Filme stehen nun also auf meiner Watchlist:

[Caution, this post may contain spoilers...]

Montag:
Jeanne d'Arc (Teil 2)


 Review: Zu allererst mal: Warum ist Leelee Sobieski so verdammt hübsch? *-* Vorallem mit kurzen Haaren. Sie passt perfekt in die Rolle! Zum Plot selber brauche ich ja nicht viel zu sagen. Jeanne d'Arc ist die französische Nationalheldin, welche im 15. Jahrhundert Frankreich gegen die Engländer und Burgunder vereinte. Obwohl dies alles im Namen Gottes geschah, wurde sie "zum Dank" der Ketzerei beschuldigt und am Scheiterhaufen verbrannt. Erst 500 Jahre später wurde sie heilig gesprochen.
Der Film ist mittlerweile schon wieder etwas älter (1999), was man vorallem in den Szenenwechseln zu spüren bekommt, welche teilweise einfach total abrupt sind (kann aber auch daran liegen, dass es nur ein TV-Film war und in den Übergängen Werbung kam). Es gibt zudem ein bisschen viele Dialoge, worunter die Action insbesondere in diesem zweiten Teil des Filmes etwas leidet. Aber auch wie beim ersten Teil hatte ich oft Tränen in den Augen - die Erleuchtungen von Jeanne und der Tod ihres Bruders drücken unglaublich auf die Tränendrüse. Das Ende ist so oder so traurig, kann auch gar nicht anders sein. Ich habe zwar nicht ganz verstanden, warum Jeanne ihr Versprechen nicht hält, auf ihre Rettung durch das Heer zu warten.
Die Schauspieler sind alle super, ausnahmslos. Deutsche Synchronisation gefällt mir auch, ebenso die Musik. Ein paar Szenen sind unnötig lang oder rücken einfach zu sehr in den Vordergrund, aber alles in allem war der Film wirklich schön. Und Jeanne d'Arc gehört nun offiziell zu meinen Heldinnen!

Dienstag:
Pathfinder

Review: Als ich den Untertitel "Two Worlds - One War" gelesen und das in Nebel getauchte fette Wikingerschiff auf dem Cover gesehen habe, dachte ich zuerst, dass dies irgend ein Fantasy-Epos werden würde. Ausserdem liess das Cover mich glauben, dass hier glorifizierte Wikinger ihren Gegnern heldenhaft-episch aufs Maul hauen. Weiiiiit verfehlt!
Laut dieser Geschichte gab es Wikinger, die nach Neufundland segelten und dort bei den eingeborenen Indianer-Stämmen Angst und Schrecken verbreiten. Nur der "Pathfinder", ein (ich muss sagen, durchaus sexy) Normannen-Findelkind, das bei den Indianern aufwächst, kann die Barbaren vernichtend schlagen. Von allen Wikingerfilmen, die ich gesehen habe, war dies der erste, in dem die Eindringlinge wirklich so dargestellt wurden, wie sie für die Eingeborenen ausgesehen haben mussten: blutrünstige bärtige Monster, welche axtschwingend alles abschlachten, was ihnen in die Quere kommt. Dazu sind sie noch überaus grossgewachsen, murmeln in einer unverständlichen Sprache und plündern kaltherzig jedes einzelne Dorf ohne Zögern aus. Ich habe den Film von einem Kollegen geborgt (der übrigens in der Metalband Camerra spielt), welcher sagte, der Film sei nicht wirklich blutig. Ich habe zwar auch schon schlimmeres gesehen, aber hier rollen Köpfe und Augäpfel, Hunde und Aasvögel fressen Leichen auf, Pfeilspitzen durchbohren Schädel, und mehr als die Hälfte vom Film hindurch fliesst literweise Blut. Aber war ja klar, dass ein Metalbandmitglied DAS nicht brutal findet. Allerdings hat es auch kleinere hübschere Szenen und sogar eine - meiner Meinung nach etwas unnötige - Liebesszene. Eigentlich ist alles optisch total schön gemacht, es gibt unheimlich viele Details und Feinheiten. Nur leider gehen diese bei der permanent wackelnden Actionfilm-Kamera zu sehr unter. Was mir aber total gefallen hat, war (wie könnte es auch anders sein) die Darstellung der Wikinger. Sie sprechen altnordisch (könnte aber auch einfach isländisch sein, kenne mich zu wenig aus. Jedenfalls klang es verdammt nach elbisch!), segeln in bombastischen Drachenschiffen, tragen Kettenhemden, dicke Winterfelle und gehörnte Skyrim-Helme, und kämpfen mit runengravierten Schwertern. Generell wirken sie wie Schneeriesen gegen die zierlichen, halbnackten Indianer-Stämme. Die Filmemacher haben sich sichtlich Mühe gegeben, und darum sollte auch Pathfinder dementsprechenden Respekt gebühren.


Mittwoch:
Resident Evil
 
Review: Resident Evil oder: „Was passiert, wenn man mit Genmanipulation herumspielt“. Ich kann es kaum glauben, dass ich diesen Film bis heute nicht gesehen habe... totale Bildungslücke! Eigentlich ist darin alles enthalten, was ein moderner Scifi-Zombiethriller so braucht: ein badass Agententeam das sich auf eine lebensgefährliche klaustrophobisch-gruselige Mission begibt, futuristische Hightech Maschinerie und sprechende Computer, jede Menge herumhampelnde Zombies (die wohl spassigste Rolle für einen Schauspieler...), und natürlich eine sexy Hauptperson die aus dem ganzen Schlamassel heil entfliehen kann – zumindest mehr oder weniger. Und es ist wirklich wahr: eine bessere Hauptdarstellerin als Milla Jovovich kommt für Resident Evil wohl kaum in Frage, zumindest für mich nicht. Sie überzeugt im ganzen Spektrum von zierlich-schwach bis heldenhaft-draufgängerisch, ohne dabei irgendwie lächerlich oder eingebildet zu wirken. Auch alle anderen Schauspieler sind obere Schublade, selbst wenn es mir schwer fiel, mich mit einigen von ihnen anzufreunden (kann aber auch daran liegen, dass sie einfach zu früh draufgehen – Achtung SPOILER!). Der Film hat eine tolle Atmosphäre aus drei Gründen: Die ganze Geschichte spielt sich unter der Erde im sogenannten Hive ab; der eigentliche Gegner ist nicht irgendein fieser Bösewicht, sondern ein Supercomputer; und das Unheimlichste sind auch nicht die hirnlosen Untoten oder der unglaublich schlecht animierte vierbeinige Mutant, sondern vielmehr der psychologische Terror. Wer bin ich, wem vertraue ich, wen lasse ich zurück, wieviel muss ich opfern? Das sind alles Fragen, die den Resident Evil von Anfang bis Ende prägen. Ein paar Gänsehaut-Momente sind also garantiert. Ich habe übrigens die Videogame-Reihe nie gespielt und kann daher leider nicht sagen, wieviel der Film mit dem Spiel zu tun hat, aber für kurzweilige Action sorgt er allemal.

Donnerstag:
Inception

Was wäre, wenn wir die Träume anderer manipulieren könnten? Wenn mehrere Personen gemeinsam in einem Traum agieren könnten? Was, wenn wir im Traum erneut einschlafen, und dann einen Traum im Traum im Traum erleben? Wo fängt die Realität dann wieder an? Mit all diesen Fragen beschäftigt sich dieser Film in allen Ebenen. Und zwar nicht auf Freud'scher, trockener Psychoanalyse-Basis, sondern verpackt in einem visuell extrem reizvollen Actionblockbuster. Inception war für mich eine weitere filmische Bildungslücke, die ich nun geschlossen habe. Apropos Lücken: Im Film gibt es sehr viele davon. Trotz (pseudo-)wissenschaftlicher Grundlage gibt es Dinge in dieser Story, die einfach ohne Sinn oder unerklärt bleiben, was die Angelegenheit sehr verwirrend macht. Vieles begründet sich einfach auf den Traummaschinen, mit denen Menschen in tiefen Schlaf versetzt und ihre Träume verbunden werden können. Es gibt mehrere kleine seltsame Details, wie zB., warum Ariadnes Traumtotem zu Beginn mehrmals vorkommt, sie es dann aber niemals einsetzt. Oder warum sie ein Labyrinth mühevoll designt, das in dieser Form dann nirgendwo auftaucht. Oder wie es sein kann, dass man einen "Kick" zum Aufwachen "verpasst". Dann kommen noch tiefergründige Ungeklärtheiten, die den ganzen Film betreffen - und dazu gehört nicht nur die Frage, ob Cobb am Ende immer noch in einer Traumwelt gefangen ist oder nicht. Von solchen Wissenslücken abgesehen ist Inception aber durch und durch fesselnd. Nicht nur wegen den genialen Specialeffects und psychologisch-philosophischen Themen. Inception wäre nur halb so toll ohne seine brilliante Besetzung. Ich kann verstehen, dass DiCaprio einiges an Gespött erdulden muss, aber verdammt - ich finde ihn genial! Er gefiel mir schon als Milchbubi in Romeo und Julia oder Titanic, aber auch später in Django. Ich weiss wirklich nicht, was die ganze Welt an ihm heurmzunörgeln hat... Ken Watanabe spielt sowieso immer makellos. Das witzigste fand ich aber, dass ich den ganzen Film hindurch geglaubt habe, Joseph Gordon-Lewitt sei Heath Ledger...! (Obwohl, die Ähnlichkeit ist schon verdammt verblüffend. xD) Die kleine Szene zwischen ihm und Ellen Page gefiel mir logischerweise total <3. Ich habe den Film übrigens direkt vor Eyes Wide Shut geschaut (für ein Literaturseminar über Träume an der Uni) und hab dann einen Traum gehabt, in dem beide Filme durcheinander geraten sind. Aus Freud'scher Perspektive wäre das sicher fast eine Analyse wert.

Freitag:
Memoirs of a Geisha

Wow. Einfach nur wow. Das ist einer der schönsten, emotionalsten und eindrücklichsten Filmen, die ich je gesehen habe. Ich weiss gar nicht, wo anfangen - bei den wundervoll detaillierten Visuals, oder dem epischen überwältigendem Soundtrack, oder bei den nicht nur wunderhübschen sondern auch talentierten Schauspielern, oder bei dem ganzen Setting? Ich kann nicht genug schwärmen. So viel Schönheit und so viel Vergänglichkeit und Trauer, eingefangen wie ein Schmetterling in einem Glas... genau das ist dieser Film, und genau darum geht es bei den Geishas. Bei japanischen Traditionen, die unter der Welle der Industrialisierung und Globalisierung zerbröckeln und sterben wie herunterfallende Sakura-Blüten. Grandios. In diesem Film habe ich die ganze Bandbreite von Emotionen empfunden: Hass, Freude, Eifersucht, Nostalgie, Fernweh, Glückseligkeit... alles. Gewisse Szenen brennen sich so sehr ins Gehirn, dass man sie schwer wieder vergessen kann - und nicht nur, weil sie einfach so ästhetisch sind. Ausserdem liebe ich Filme, in denen immer ein Teil wahre Geschichte mit reinspielt... wie etwa bei Last Samurai. Die Geschichte könnte distanzierter und gleichzeitig näher nicht sein. Man muss aber wissen, dass der Film keine Doku ist, sondern auf einem Roman basiert. Es sind die Eindrücke und Erlebnisse einer einzelnen Person, die den harten, steinigen Weg der Lehre einer Geisha (jap. "Künstlerin") auf sich nimmt. Dabei muss sie vieles erdulden, opfern, und verkraften, doch sie hat ein Ziel vor Augen, für das es sich alles lohnt. Über all die äusseren Umstände, wie Weltkrieg und Prostitusion und Sino-Japanischer Zwiespalt sollte man bei diesem Epos überhaupt nicht erst nachdenken, es sei denn, man möchte sich die unendlich kostbare Atmosphäre zerstören. Noch etwas. Ich. LIEBE. Den Schluss des Films. Ich sah in mir drei oder vier mal hintereinander an und träumte sogar wieder davon. Die Aura die da vorherrscht ist so idealistisch und romantisch, dass man sie kaum ertragen kann. Ich weiss, ich bin kitschig, trotzdem: schaut diesen Film, um Gottes Willen, es LOHNT sich.

Samstag:
Minority Report

Sonntag:
The Shining

Ich bin ehrlich: Vom Urvater aller Psychothriller hätte ich ein bisschen mehr erwartet. Die Atmosphäre ist wirklich gruselig und man kriegt kleine Schauer von Paranoia, aber dass gewisse Leute deswegen nicht mehr schlafen können oder fast heulen müssen? Da hab ich wirklich schon grössere Geschütze im Horror-Genre gesehen. Jack Nicholson spielt mal wieder den irren Antagonisten, und er kann's wirklich gut. Shelley Duvall und Danny Lloyd spielen aber, wie soll ich sagen... nicht überzeugend. Eher lächerlich. Ich kann diese beiden Charaktere einfach nicht richtig ernst nehmen. Ein paar Momente gehen aber schon ziemlich unter die Haut (wie etwa diese gewaltige Welle aus Blut, die das Zimmer überschwemmt). Aber nun ja, die Story wird nicht richtig ausgebaut, von dem Mordfall der vorhin im Hotel passiert kriegt man nur Eindrücke - die Zwillinge, kleinere Flashbacks, die Leiche in der Wanne -, was die Spannung aufbaut aber danach nichts weiter draus macht. Als würde man einen Ballon aufblasen und die Luft dann einfach wieder ausströmen lassen. Und auf ein Massacker wartet man vergebens. Es passiert einfach zu wenig nach meinem Geschmack. Am Ende wusste ich nicht so recht, was das Ganze jetzt gebracht hat. Aber trotz all diesem negativen Feedback muss man den Film gesehen haben, weil er schlichtweg zur Allgemeinbildung gehört. Und vielleicht bin ich ja mit meinen Ansichten ein Einzelfall und ich hab mich einfach zu wenig von der Story absorbieren lassen...

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