Montag, 18. März 2013

Frontbericht - März '13

Berichte von der Front.


Der März war bisher ein ziemlich kreativer Monat, muss ich sagen. Es standen auch eine Menge Geburtstage an und ich konnte mich da dementsprechend austoben.. ;D

Für Xenia habe ich mir eine Kartontruhe geschnappt und mich nach Langem mal wieder an die Serviettentechnik gewagt. Sind das nicht die genialsten Servietten ever...? Und sowas von der Migros :D Myu hab ich eines meiner Steampunk-Schmuckstücke (die ich kürzlich gepostet habe) geschenkt. Da sie so sehr auf Tintenfische steht, fiel die Wahl nicht schwer. :P Habe ihn auch noch mal fotografiert - auf dem letzten Bild sah man ihn nicht so gut. Und zuguterletzt bekam Faiban Dowsha ein Steampunk Manga-Girl, an dem ich bis früh morgens noch gesessen bin x'D Hab's aber nicht bereut, war auch eine gute Übung. Ich denke, jeder kann sehen, dass Hände und Füsse viel zu klein geraten sind ... passiert mir immer. Ich muss noch vieeel lernen...








Das 2. Schweizer Steampunk Treffen war übrigens wieder ein voller Erfolg. Tutursula von Ungefähr hat einen hübschen Bericht in ihrem Blog darüber geschrieben.

Momentan bin ich etwas im Stress, weil am Samstag in einer Woche ja die Polymanga ist und ich - mal wieder viel zu spontan - entschieden habe, ein Outfit in Thor-Optik zu machen (aus dem Film Avengers). Und diesmal richtig. Es muss schnell gehen, auch wenn ich gleichzeitig noch mit dem FIMO Air kämpfe für mein Hilde Cosplay. T^T Ich brauch seelische Unterstützung...


Donnerstag, 14. März 2013

The Self In Exile


O world so full of treachery!
thou hast cast thy smiles at me
for still I reap, incessantly
fruits bittersweet of chastity,
solitude, melancholy,
while thou deniest so dastardly
that thou not darest to live like me
in realms beyond thy eyes can see
perceive so much apart from thee
as visions, lights, a melody,
sprouting from divinity;
forsooth thou triest to make me flee
stumble, fall onto my knees
squall to heavens, desperately:
"O world, o God, oh woe, prithee,
wherefore must this happen to me?"
Yet, never - I can guarantee -
will I dispute that I am free,
nor bemoan my destiny!
I must accept and shall agree:
some are just not meant to be..




Dieses "Gedicht", wenn man es so nennen mag, hab ich vor einiger Zeit spontan geschrieben und auf Facebook veröffentlicht, wo es aber meiner Meinung nach nicht hingehört. Ich räume mein Profil nach und nach auf und veröffentliche gewisse Dinge von nun an hier. Das Eulenbild ist von Albrecht Dürer, und ich fand dass der Ausdruck irgendwie zum Inhalt des Gedichts passt.

Mittwoch, 13. März 2013

Cosplay Making Of: Hilde (Soul Calibur V)

 Obwohl ich noch lange nicht fertig damit bin: hier einmal erste Einblicke in die Entstehung von "Hilde".

Zum Charakter

Hildegard (Hilde) von Krone ist ein spielbarer Charakter aus der Videogame-Reihe Soul Calibur. Ihren ersten Auftritt hatte sie in Soul Calibur IV als 18-jährige Kriegerin und Prinzessin von einem Königreich namens Wolfkrone, und tauchte in Soul Calibur V wieder als eine Anhängerin von "Schwarzwind" auf.
Hildegard von Krone
Render aus Soul Calibur V

Ich habe mich bereits beim Spielen von SC4 in ihr Alternativ-Prinzessinen-Outfit verliebt und Hilde wurde zu meinem meistgespielten Chara (und das Outfit steht immer noch auf meiner Wunschliste). Als ich aber zum ersten mal durch Shoko auf Hilde's neuen Look in Soul Calibur V aufmerksam gemacht wurde, war es um mich geschehen. Diese Rüstung MUSSTE ich einfach haben!

Die Anfänge

Mal von meinen Deedlit-(Fehl-)versuchen abgesehen, ist dies mein erstes selbst gemachtes Cosplay. Eigentlich war dafür zuerst Uriel aus Darksiders 2 vorgesehen, insbesondere deswegen, weil mir bisher noch kein einziges Cosplay davon zu Gesicht gekommen ist. Aber dann dachte ich: Gott ich bin doch noch so ein Noob, ich muss zuerst üben und herumexperimentieren. Ich brauche etwas, das schon mal gemacht worden ist, um mich immer mal wieder daran orientieren zu können. Hilde habe ich in ihrer SCV-Rüstung bisher von 3 verschiedenen Cosplayern gesehen - eine Anzahl, die klein genug ist, um nicht zu den "übercosplayten" Mainstream-Charakteren zu gehören, aber gross genug, um sich ein Vorbild an den Vorgängern zu nehmen.

Von Anfang an war klar, dass alles so kostengünstig wie möglich bleiben sollte. Darum stand auch sofort fest, dass bei diesem Vorhaben weder Worbla/Wonderflex noch echtes Leder und echtes Fell involviert sein darf (ironischerweise bestehen der Gurt und die Handschuhe schlussendlich doch aus echtem Leder... xD).
 

Verwendete Materialien

  • Das Übliche: Stifte, Schere, Kleber, Acrylfarben, Pinsel, Nadel&Faden, Papier, Lack, Heftklammern, Kreppband...
  • Grund-Kleidungsstücke, hier eine Liste wo ich meine her hab:
    • Rollkragenpulli und T-Shirt: Chicorée
    • Leggings, Gürtel und Handschuhe: ricardo.ch
    • Stiefeleletten: Dosenbach
    • Pelzschal: Weltbild
  • Stoffe: dunkelrot, schwarz, weisser Kunstfellstoff, braunes Lederimitat (alle zwischen 5-20 Sfr./m bei Buttinette)
  • Moosgummi in versch. Breiten (2.- für 30x45cm)
  • Jede Menge Karton/Pappe (habe ich nie gekauft; leere Verpackungen ftw)
  • Papiermaché (so um die 6-10.- pro 400g)
  • Holzmodelliermasse, FIMO
  • Klebstoff: Heissleim, Sekundenkleber, Holzleim, Kraftkleber
  • 3D-Farben (Window Color, möglich wäre auch Puffy Paint)
  • Gipsbinden / Modelliergewebe
  • Klettverschlüsse
  • Acryl-/Füllspachtel (ca. 2.- pro 125g Tube)
  • silberne Kette (2.20 Sfr./m)
  • Polyesterseil/Korderln in verschiedenen Breiten
  • Blumensteckschaum 
  • Aluminiumdraht
Herstellung der Rüstungsteile
Bei allen Rüstungsteilen bin ich eigentlich mehr oder weniger gleich vorgegangen.
  • Basis: Karton/Pappe
  • Stabilisierung: Papiermaché, Gipsbinden
  • Ornanente: Fimo, Kordeln, Fensterfarbe
  • Oberfläche: Holzleim, Acrylspachtel

 Für alle bemalten Teile habe ich silberne Effektfarbe verwendet (aber keinen Spray, der lohnt sich bei all den kleinen unebenen Teilen absolut nicht) und einen Metall-Effekt erzielt - oder es zumindest versucht^^ - mit einem alten trockenen Pinsel, den man leicht in schwarze Farbe taucht und damit die silberne Oberfläche förmlich "massakriert" ;). Bei allen Teilen darf man das Lackieren niemals vergessen, sonst bröckelt die Farbe im Nu wieder ab oder verschmiert. Besonders Effektfarbe ist da heikel. Ich habe auch hierfür keinen Sprühlack gewählt, sondern einen, den man draufpinseln kann und damit in alle kleinen Ecken und Nischen auch rankommt. Empfehlenswert ist ein Lack der nicht vergilbt, ich nehme oft z.B. den Decoupage-Lack den man normalerweise für das Lackieren von Serviettentechnik verwendet.
Wie beim Programmieren gilt aber auch beim Cosplay: TIM TOADY! (= There's more than one way to do it.)

Teil 1: Arme

 

1a. Handschützer


Ich hab mit den Händen angefangen und erstmal die Handschützer gemacht, die auf Hilde's Handschuhen befestigt sind. Ich habe dazu mehrere Einzelteile Moosgummi durch Erhitzen zurecht geformt. Das kann man ganz einfach durch ein Bügeleisen oder so wie ich durch ein Haarstreckeisen machen. Die Krallen selber bestehen aus kleinen Kartonteilchen, die ich zusammengeklebt habe. Mit etwas Pappmaché oder Gipstücher kann man nachträglich noch Stabilität in die ganze Angelegenheit hineinbringen. Befestigt habe ich die Handschützer mit Klettverschlüssen. Die Handschuhe waren ein Glücksfund im Internet, jemand hat sie nach wenigem Tragen für einen Spottpreis versteigert. Nur leider waren sie eierschalenfarbig. Und etwas eng. Und Echtleder... Es fiel mir wirklich ein bisschen schwer, das schöne Leder braun einzufärben. Vorallem auch darum, weil mit jedem Fingerkrümmen neue Risse entstanden, die ich erneut nachpinseln musste - gefühlte 10mal pro Finger....

1b. Unterarmschienen

 Für die Armschienen habe ich normalen Karton verwendet und dort Stoffriemen direkt befestigt (mit Kraftkleber und Bostitch). Danach den Karton stabilisiert mithilfe von Gipstüchern und Pappmaché (damit kann man auch grad die etwas unschönen Bostitch-Klammern verdecken). Für die oberen Teile (also die Ornamente) kann man z.B. Moosgummi verwenden, man muss auf jedenfall aber die Krümmung miteinberechnen bevor man ausschneidet. 
Da meine Handschuhe nicht lang genug waren, habe ich die braune Leder-Armbinde noch zusätzlich machen müssen. Meine Wahl fiel hier auf kamelbraunes Nappaleder-Imitat, das es pro Meter schon ziemlich günstig gibt (11 Sfr oder so). Die Pelzränder wären womöglich schöner geworden mit langhaarigem Zottelfell, aber Velourflausch fand ich dann doch auch ganz nett... Habe alles noch mühselig von Hand zusammengenäht, da ich damals noch keine anständige Nähmaschine hatte. Nur die Klettverschlüsse sind nicht angenäht, sondern halten mit Kraftkleber und Bostitch. Mit Acrylfarbe im gleichen Braunton kann man diese Dinger recht gut kaschieren. ;)

1c. Ellenbogen-Schoner

Bei diesem Part musste ich erstmal ganz genau das 3D Model im Game-Bearbeitungsmodus begutachten... Und es stellte sich heraus, dass gerade bei der Ellenbogen-Biegung die Rüstung total unrealistisch designt wurde. Das Lederband wirft keinerlei Falten und krümmt sich nicht beim Biegen, was mit keinem Leder oder Stoff Sinn in Realität macht. Gerade das Nappaleder ist ziemlich dick und darum ungeeignet. Schweren Herzens entschied ich mich für gewöhnlichen elastischen Stoff, doch auch bei diesem bläht sich alles förmlich auf, wenn man den Arm richtig durchbiegt - was vorallem an dem Zwischenraum zwischen den Gürtelschnallen liegt. Trotzdem - alles wieder von Hand (ziemlich unschön) zusammengenäht und fake Gürtelschnallen aus Fimo drauf geklebt.Die silbernen Teile bestehen aus Moosgummi, die runden Dinger in den Ecken sind Musterklammern.
Die Ellenbogenschoner selbst haben eine Schildkrötenpanzer-ähnliche Form, und ich musste lange grübeln wie ich die Wölbung hinbekommen könnte. Das Grundgerüst war wie immer Karton mit Modelliergewebe und Pappmaché. Die Ränder und Ornamente bestehen aus Moosgummi und Fimo AIR, und ein paar Details habe ich mit Window Color und Füllspachtel nachträglich draufgemacht.

1d. Kettenhemd

Peace out.
Hier habe ich wirklich ALLE meine Nerven verloren. Es war das erste Mal wo ich dachte: Warum zur Hölle tue ich mir das überhaupt an?! Theoretisch gibt es die Möglichkeit, richtige Kettenhemder zu machen (es hat dazu auch jede Menge Anleitungen, einfach mal nach "Chainmail Tutorial" googeln), allerdings lohnt sich das bei Hilde nicht wirklich, weil man von ihrem Hemd etwa 5cm pro Arm tatsächlich sieht. Und das nötige Werkzeug fehlte mir. Also beschloss ich, die Kettenoptik mit gewöhnlichen Ketten zu machen. Ich fand eine Kette, deren Teile 1.1mm Durchmesser hatten (Länge des Zwischenraums 4.8mm), und hab mir grad 6 Meter (und man braucht auch tatsächlich soviel!) davon gekauft. Leider war sie vernickelt und etwas schwer, aber alles andere war mir einfach zu teuer, und Plastik sieht blöd aus. Die Kette habe ich mit der Zange in Einzelteile zerlegt und jedes Stück EINZELN an einem Gummiband von Hand angenäht..
Kaum zu glauben, dass hier fast
3 Meter Kette dranhängen.
Ich sage euch, das war der blanke Horror. Der Faden verwickelt sich andauernd mit den Ketten, ständig rutscht er in die Einzelteile hinein (durch den schmalen Zwischenraum wo sie zusammengekrümmt sind), dazu war das Gummiband noch äusserst dick und mühsam zum Nähen. Nach gefühlten 400mal neu Einfädeln, 5000 gelösten Knöpfen und 294575932 mal in den Finger gestochen, hatte ich alle Ketten angenäht. Aber es war noch nicht das Ende, weil die Dinger noch an den Ärmeln des T-Shirts angenäht werden mussten. SCHRECKLICH. Ich habe schon lange nicht mehr so geflucht und war verdammt nah dran, einfach los zu heulen wie ein Kind. Dieses CHAOS aus Faden und Ketten!! Aber ich musste da durch und schlussendlich hat es funktioniert. Die Kettenteile hab ich dann noch mit einem Draht verbunden, so dass alles einigermassen zusammenhält, das hat auch nochmal knapp 3 Stunden pro Ärmel gedauert und in schmerzhaften Blasen an den Fingern resultiert... Sowas mach ich bestimmt nie wieder!! .__.

 Teil 2: Beine

 

2a. Waden


Links: Rückseite. -- Rechts: Vorderseite
Hier hab ich meine übliche Karton-Papiermaché-Technik angewendet: Karton in die richtige Form krümmen, mit Kreppband (alias Malerklebeband) alles zupflastern, die wichtigsten Teile mit Gipsbandagen verhärten und dann alles komplett mit Papiermaché einpacken. Je mehr Papiermaché-Schichten umso besser, denn dann kann man mit Schleifpapier alles schön glätten, ohne gleich auf den Karton darunter zu stossen. Die beiden Wadenteile halten mit Klettverschlüssen, die ich bestimmt 10mal umpositioniert hab, bevor ich zufrieden war. Sehr viel Leim und Heftklammern wurden dafür geopfert und auch sehr viele Nerven. xD Die zwei linienförmigen Ornamente habe ich mit Polyesterseilen gemacht; deren strukturierte Oberfläche kann man mit Acrylspachtel sehr schön überdecken. Das Seil ist übrigens 5mm dick, von der Optik her genau wie ein Kletterseil, aber eben nicht zum Klettern geeignet.

2b. Schienbeine

 ...der hässlichste Teil des Kostüms. Da ich beim Basteln der Waden-Teile nicht
vorausschauend genug war, passten die vorderen Teile nicht mehr richtig drauf. Das führte dazu, dass ich die Rüstung um die Knöchel nicht richtig taillieren konnte, darum sind es nun ziemliche Elefantenstampfer. Das ärgert mich bis zum Gehtnichtmehr, da ich mir von Anfang an sagte: wenn auch nur etwas an dieser Rüstung perfekt sein soll, dann nur die Schienbeinrüstung. Alles andere ist Wurscht- und genau da bin ich gescheitert -_-. Allein das Muster zu machen war obermühsam. Obwohl ich mir ziemlich Mühe gegeben habe, stimmte der Karton schlussendlich doch nicht, sodass ich noch ein paar Zentimeter dazu-improvisieren musste. Der Karton hat die Form beim Trocknen des Pappmachés niemals beibehalten wollen... ich musste ihn ständig zurückkrümmen, was in grässlichen Rissen resultierte. Dann kam noch Moosgummi, Fimo, Polyesterseil und Window Color drauf, zusätzlich zu den Klettverschlüssen auf der Innenseite... das Gewicht war definitiv zu schwer. Ich musste zusätzlich noch eine Halterung direkt unterhalb der Kniekehle machen, damit mir die Dinger nicht sofort runterrutschten. Eigentlich ist
die ganze Einrichtung total kompliziert Q_Q ...Die Rüstung selbst hält mit zwei waagerechten Klettverschlüssen innen, die auf die Verschlüsse von der Wadenrüstung passen. Ein weiterer Klettverschluss in der Kniekehle verhindert das Runterrutschen, auf diese Schnürung drauf kommt ein brauner Stoff, der zwischen Wadenrüstung und Schienbeinrüstung-Verschluss geklettet wird. Auf den Stoff wiederum kommt das weisse Fell, erneut mit Klettverschlüssen... ._.

2c. Knie

...

2d. Hüft-Umhang

 

Zum Glück ist bei Hilde fast alles
symmetrisch, spart Arbeit.
Von mir liebevoll "Arschteppich" genannt, ist dieses Ding eins der sinnlosesten und dennoch ästhetischsten Teile der Hilde-Rüstung. Hier hab ich weissen Velours-Flausch (derselbe wie bei Arm- und Beinschienen) sowie roten Filzstoff verwendet. Warum Filzstoff? Weil er billig ist und man gut darauf malen kann. Dachte ich. Zwar funktionieren Acrylfarben wunderbar darauf, nur leider absorbiert der Filz die Farbe irgendwie und es entstehen Farbtöne, die hässlicher nicht sein können. Was auf Papier purpur aussieht, wird rehbraun, und gewöhnliches Rot wird schweinchenrosa. Nach mehreren Schichten Acrylfarbe musste ich mit Schrecken feststellen, dass die Farbe niemals so wird, wie ich sie gern hätte. Also schnurstracks in den Do It gerannt und rote Fensterfarbe gekauft und wieder 2 Schichten drauf. Sah gar nicht schlecht aus, aber als ich es von einiger Entfernung betrachtete, merkte ich, dass das Rot förmlich verschwand. Es verschmolz einfach mit dem Farbton vom Filzstoff. "Vielleicht muss ich einfach noch mehr draufschichten", sagte ich mir und rannte erneut in den Laden, doch auch aus dieser Idee wurde nichts. Langsam aber sicher aggressiv, mischte ich erneut ein dunkelrot, bedeckte die Fensterfarbe damit und... wieder schweinchenrosa. Dann war ich wirklich aggressiv. Doch Not macht erfinderisch. Ich griff zur Schere, schnitt alle gemalten Muster einfach aus und ab in den Müll, yay! Auf die Rückseite klebte ich nun Reste von rotem Panné-Samt (hatte enorm viel übrig von meinem Rotkäppchen-Umhang) und ta-daa! Mit der Tatsache, dass die Ornamente nun sowas wie umgekehrt dreidimensional sind, kann ich gut leben. Und auch damit, dass ich vom Kraftkleber-Gestank schon halb zugedröhnt war. Auch die Ränder und überhaupt alles an diesem Teppich ist aufgeklebt, die Nähmaschine kam kein einziges Mal zum Einsatz lol... Der Greif in der Mitte hab ich allerdings mit der Fensterfarbe gemalt, weil es viel einfacher war (und er auch im Original heller ist). Was ich noch zu den Ornamenten sagen kann: Ich hab sie zuerst auf durchsichtige Folie eingezeichnet und mir viel in Gottes Namen keinen Weg ein, wie ich sie auf den Stoff übertragen könnte (ausschneiden war fast unmöglich wegen den vielen filigranen Teilen, Pauspapier druckt nicht ab und Kreide haftet nicht an der Folie). Gewalt war schliesslich die Lösung. Ich hab einfach die Folie auf den Stoff gelegt und die Linien mit Bleistift nachgezeichnet, mit soviel Kraft und Wut wie es eben ging, haha... Nicht sehr gesund für die Handgelenke, aber effektiv!

 

2c. Oberschenkel


Ich habe ein Making-Of Video zu diesem Teil des Rüstung gedreht, in welchem man die komplette Entstehung im Zeitraffer sieht. Ihr findet es >>hier<<! Erstaunlicherweise viel einfacher als die Schienbeine... o.O Die Oberschenkel-Rüstung besteht aus zwei Teilen, einem inneren und einem äusseren. Der innere ist eigentlich nur ein breiter Streifen rund ums Bein, der äussere geht zu etwa zwei Drittel um den Streifen herum (mit dem Tacker befestigt).Ornamente, wie immer, mit Fimo und Fensterfarben. Die beiden Gürtelschnallen auf der Seite sind nur Attrappen: kleine Lederstreifen (einfach aufgeklebt) mit Schnallen aus Aluminiumdraht. Befestigt sind die Dinger übrigens noch zusätzlich an einem Gürtel um die Hüfte.

Teil 4: Oberkörper

 

4a. Brustharnisch

 Dafür musste ich erst einen Gipsabdruck meines Oberkörpers machen. Da Hilde vornerum etwas.. ähm... besser bestückt ist als ich, habe ich halbierte Acrylglaskugeln zu Hilfe genommen, um alles künstlich zu vergrössern. Dann alles in Haushaltsfolie eingewickelt und den Abdruck gemacht. Sowas gibt ziemlich 'ne Sauerei. Den fertigen Abdruck habe ich danach mit mehreren dünnen Pappmaché-Schichten bedeckt, innen sowie aussen. Als alles einigermassen stabil war, kam die Modelliermasse ins Spiel. Ich bin nicht sicher, was sie genau von Pappmaché underscheidet, jedenfalls war sie etwas stabiler und mehr bräunlich (kann mir darum gut vorstellen, dass es Holzmodeliermasse war... heisst Plastiform und gibt's im Bastelladen für 6.-). Die Modelliermasse ist wirklich super, um die richtige Form und Stabilität in ein Rüstungsteil zu bringen. Im Nachhinein denke ich, dass ich noch mehr hätte verwenden können, doch ich hatte vor dem späteren Gewicht etwas Angst... xD Dann alles schleifen und grössere Löcher mit Füllspachtel ausglätten, kleinere mit Holzleim. Die Ränder sind mit Polyesterseil, die Blätter-Ornamente mit Fimo Air gemacht. 

4b. Rückenpanzer

Anders als beim Vorderteil hab ich hier einfach ein Muster von einem Trägertop auf Folie übertragen, gaanz viel Klebeband und eine Billiarde Schichten Papiermaché drüber gemacht und dann wieder, wie üblich, Ränder und Moosgummi-Ornamente drauf geklebt. Harnisch und Rückenpanzer halten übrigens mit Klettband zusammen und passen von der Form her ÜBERHAUPT NICHT aufeinander. Wenn Hilde nicht soviel Firlefanz an ihrer Rüstung hätte, der die ganzen Fehler kaschiert, wüsste ich echt nicht was machen. *hässliche Übergänge anschau und Brechreiz bekomm* An einigen Stellen hat die Rüstung ein bisschen gedrückt (auch vorne beim Schlüsselbein), darum hab ich dort kleine Schaumstoff-Stückchen als Polsterung eingebaut.

Teil 5: Waffen


5a. Schwert

Als erstes habe ich die Grundform auf Karton übertragen und ausgeschnitten. Das Modellieren der lilienartigen Ornamente habe ich spontan mit Blumensteckschaum versucht. Ich fand zwei Arten davon, der eine ist grün und etwas billiger, der andere ist grau (wie im Bild). Der Unterschied liegt darin, dass der grüne viel weicher und luftiger ist und darum auch recht schnell zerdrückt wird oder bricht. Darum empfehle ich den grauen, der ist mehr styroporartig und einfacher zu schnitzen. Steckschaum ist federleicht und easy zu bearbeiten, nur leider hat er drei Nachteile... er ist sehr fragil, lässt sich nicht mit Leim kleben und es gibt ihn meistens nur in Ziegelgrösse. Bevor ich ihn also auf den Karton kleben konnte, musste ich die Oberfläche des Schaums bearbeiten. Nachdem man ihn mit Holzleim eingekleistert hat, klebt er nämlich super, auch zwei Ziegel aneinander. Anstatt Leim geht übrigens auch Acrylspachtel, hab's ausprobiert und funktioniert beides. Tja, dann kommt das stundenlange Zerschneiden, Verleimen, Aufkleben und Zurechtschnitzen. Es ist zwar super einfach aber dauert wirklich ewig. Mit mehreren Pappmaché-Schichten drüber ist es auch nicht mehr so fragil. Leider hatte das Schwert noch einen "Unfall", wodurch die eine Hälfte der Ornamente völlig demoliert wurde (meine Mutter ist aus Versehen mit dem Grill drüber gefahren, weil sie das Schwert, das auf der Terrasse am Boden zum trocknen lag, nicht gesehen hatte '-.-). Die dreidimensionale Form war also völlig plattgewalzt und ich konnte den Schaden nur noch mit Fimo Air retten. War nicht schwer, aber einfach wieder sehr zeitaufwändig.. Für den Griff habe ich einen Holzrundstab verwendet - im Baumarkt gibt es Stäbe schon halbiert zu kaufen, leider war die kleinste Länge 1m (kostet ca. 3.- Sfr). Am Ende habe ich den Griff noch mit Papiermaché und Gipsbinden verstärkt. Schnörkel auf Griff und Klinge sind wiederum mit Fimo Air gemacht, die Klinge selbst besteht aus Pappe. Der Griff selber ist zusätzlich noch mit Nappaleder-Imitat umwickelt - ist angenehmer zum Halten und sieht auch besser aus^^.


... Fortsetzung folgt!

Freitag, 1. März 2013

Steampunk Jewellery

Das sind nun also meine ersten Steampunk-Schmuck-Bastelversuche...
Das links ist eine Brosche, eigentlich nichts besonderes da ich dort nur die Zahnräder aufgeklebt habe, beim 2. von links kamen noch Flügel und eine sich um den Schlüssel windende Kette dazu. Das 2. von rechts lag nun Ewigkeiten rum... zuerst hatte ich eine winzige Glühbirne auf das Glas geklebt, aber ich Depp hab das Teil fallen lassen und dahin war die Glühbirne. Nur das Gewinde blieb zurück, welches ich nicht mehr entfernen konnte, da ich es mit Heissleim hineingeklebt hatte. Also hab ich mit Fimo den Oktobus modelliert und draufgepflanzt, sieht noch witzig aus, aber weniger mein Style. xD Rechts aussen ist eine Uhr die eigentlich von einer Alice in Wonderland-Kette aus Claire's stammt, die Schlüssel waren mal Ohrringe bei denen ich aber das Gegenstück verloren habe (schon vor Jahren...). Noch ein bisschen Rüschchen, Zahnräder und Flügel, et voilà.