Sonntag, 21. April 2013

John Donne - A Valediction: Forbidding Mourning


As virtuous men pass mildly away
And whisper to their souls to go
Whilst some of their sad friends do say,
"Now his breath goes," and some say, "No."

So let us melt, and make no noise,
No tear-floods, nor sigh-tempests move ;
'Twere profanation of our joys
To tell the laity our love.

Moving of th' earth brings harms and fears ;
Men reckon what it did, and meant ;
But trepidation of the spheres,
Though greater far, is innocent.

Valediction, Graham Cook 1980.
Dull sublunary lovers' love
—Whose soul is sense—cannot admit
Of absence, 'cause it doth remove
The thing which elemented it.

But we by a love so much refined,
That ourselves know not what it is,
Inter-assurèd of the mind,
Care less, eyes, lips and hands to miss.

Our two souls therefore, which are one,
Though I must go, endure not yet
A breach, but an expansion,
Like gold to aery thinness beat.

If they be two, they are two so
As stiff twin compasses are two ;
Thy soul, the fix'd foot, makes no show
To move, but doth, if th' other do.

And though it in the centre sit,
Yet, when the other far doth roam,
It leans, and hearkens after it,
And grows erect, as that comes home.

Such wilt thou be to me, who must,
Like th' other foot, obliquely run ;
Thy firmness makes my circle just,
And makes me end where I begun.


Written by John Donne in 1611

Dienstag, 9. April 2013

Frontbericht - April '13

Berichte von der Front.

Der Monat ist noch nicht einmal zur Hälfte vorbei und ist jetzt schon auf mysteriöse Weise derart stressig, dass ich wünschte, er wäre schnellstmöglich vorbei!
Und das liegt nicht nur am Wetter, das seit einem geschlagenen halben Jahr unverändert ist. Ein alter Schulkumpane von mir beschrieb das Phänomen passend: "De Winter das Jahr isch we de bsoffni Gast wo am Schluss vo de Party eifach nid gah wott"...

Danksagung

Bevor ich aber wieder zu weit abschweife, möchte ich einigen Personen einen besonderen Dank aussprechen. Dieser geht u.A. an:
  •  The Chocolatist, ein genialer Erfinder und Bastler, der mir diesen tollen Steampunk-Memory-Stick gebaut hat. Ich bin stolz, ein solches Unikat mein Eigen nennen zu dürfen!
  • Juniper, welche meinem bescheidenen Skyrim-Spielstand (und meinem noch bescheideneren Fachwissen) etwas auf die Sprünge half, sowie eingewilligt hat, mir einen Steampunk-ähnlichen Rock zu nähen. Ich freu mich schon extrem drauf :)
  • Xuxu, weil sie mir ihre Acrylspraydosen zur Verfügung stellt und mir beim Umfärben von meinem Cowboy-Hut geholfen hat. Und weil das nächtliche Overlord zocken einfach nur mit ihr richtig Spass macht.
  • Mel, die mir ihr Naoko Takeuchi Artbook (Bd 3) zum Freundschaftspreis verkauft hat :3
  • Steini, der mich und Mel nach unserer Rückreise von der Polymanga am Bahnhof extra abholen kam
  • Luke, weil er mir seine imba Gamertastatur geschenkt hat und mich am Donnerstag auf das Konzert der Gregorian Epic Chants einlädt :D
    Danke an euch alle, ihr seid super!!!

Review: Stratovarius & Amaranthe live in concert

Meine Laune ist momentan etwas am Boden. Eine meiner Lieblings Power Metal-Bands, Stratovarius, sind doch tatsächlich mit Amaranthe on Tour und, man glaubt es kaum, kamen sogar in die liebe Schweiz. Als ich das letzten Winter erfahren hab, hatte ich mir die Tickets innerhalb weniger Sekunden gekauft. Nun ja, was soll ich sagen. Irgendwie war das so lange her, dass ich das genaue Datum schon fast wieder vergessen habe. Ich sass heute also ahnungslos im Zug, als plötzlich: BAM. DAT moment: "das Konzert ist HEUTE!". Wie vertrottelt kann man eigentlich sein? Ich MUSSTE umkehren!. Ich konnte zu diesem Punkt natürlich nicht mehr sofort aussteigen und musste bis zum Endbahnhof fahren. Und bin mit dem selben Zug mit dem ich angekommen bin schnurstraks wieder nach Hause gefahren, meine sieben Sachen gepackt und ab wieder zum Bahnhof.
Ich kam anderthalb Stunden nach Türöffnung an, hatte die Vorband also bereits verpasst (und weiss bis heute nicht, wer da genau spielte). Ich konnte gerade noch das neue Stratovarius-Album am Merch-Stand kaufen, da betraten auch schon Amaranthe die Bühne. Wow. Ich bin hier mal ganz ehrlich... Ich kannte die Band vorhin schon und eigentlich auch ziemlich viele ihrer Lieder, und ich sag es direkt, ich habe sie immer ein wenig belächelt. Amaranthe haben einen ganz spezifischen Stil, der für mich einfach nie zu funktionieren schien. Anders als bei "üblichen" Rock- oder Metalformationen steht hier nicht nur ein einziger reiner Vocalist auf der Bühne, sondern gleich drei: Frontsänger Elize und Jake, welche die melodischen Parts singen, sowie Andy, der ausschliesslich screamt und growlt. Und dadurch entstehen zwei sich arg abstossende Gegenpole. Wäre Andy der einzige Sänger, wäre Amaranthe eine Death Metal-Band; ohne ihn hingegen würden sie wie eine Technopopgruppe der 90er Jahre klingen. Ohne Witz... Elize und Jake sind überaus talentiert und haben wunderbare Singstimmen. Allerdings singen sie hauptsächlich freudige, kraftvolle und beinah hyperaktive Refrains in Dur. Es klingt super, ehrlich. Aber dann wechselt das Lied zu den Strophen zurück, die gegrowlt sind - wir haben hier zwei total verschiedene Singarten, zwei verschiedene Genres, zwei verschiedene Stile, die in Amaranthe schonungslos zusammenprallen. Ich dachte immer, bei dieser Dichotomie kann niemals gute Musik entstehen, irgendwann verlieren sie Fans oder trennen sich, weil ihre Meinungen so unterschiedlich sind, oder was weiss ich. Aber hey - diese Band stand vor mir auf der Bühne und... FUNKTIONIERTEN! Was auf der CD irgendwie total lächerlich rüberkam, fetzte dreimal mehr in live. Elize's energetische Stimme kam erst hier richtig zur Geltung, genau dasselbe mit Bass und Schlagzeug. Und irgendwie verbreiten die bunt-fröhlichen Melodien zusammen mit den Lichteffekten so richtig in Party-Laune. Die Keyboard-Einlagen wurden zwar fast alle nur eingespielt, was etwas traurig war. Nichtsdestotrotz sind das verdammt talentierte Leute, und dazu noch überaus sexy, und zwar jeder einzelne von ihnen. Olof, der Gitarrist, war gegen Ende des Auftritts oben ohne, und seine Hose rutschte UNVERSC HÄMT tief hinunter... aber wow, so ein Körper darf sich wirklich sehen lassen! o.O Zu den drei Sängern muss ich nicht viel sagen - die sprühen alle förmlich mit Charisma. Jake gefiel mir in den Musikvideos nie (wohl wegen den Rastas, die er jetzt aber glücklicherweise nicht mehr hat), doch heute kam er mir richtig cool und sympathisch rüber, trotz seinem Gangster-Käppi. Jeder von ihnen ist auf seine Art hübsch und attraktiv. Ihr heutiger Auftritt hat mich überzeugt und ich werde jetzt wohl nicht darum heumkommen, mir ihre neue CD zu kaufen.
Dann der lang ersehnte Moment: Stratovarius betraten die Bühne! Ich drängelte mich in die vorderen Reihen. Leider wird das durchschnittliche Alter der Fans zunehmend jünger, je weiter vorne man steht... und umso mühsamer wird's. Jetzt kommt das Traurige an der Geschichte: Mein letzter Zug fuhr um viertel vor 11, Stratovarius spielte ab 10. Entweder nach der Hälfte gehen oder bis zum Schluss bleiben und dafür irgendwo in einem Ghetto stecken bleiben, das war die Wahl die ich hatte. Ich liebe Stratovarius über alles und habe mich gottlos aufgeregt, warum sie nicht einfach vor Amaranthe haben spielen können. Immerhin war der Headliner Stratovarius & Amaranthe, nicht umgekehrt *grmpf*. Kurz vor halb dann der Eargasm: Sie spielten Eagleheart, mein immerwährendes unsterbliches Lieblingslied, einer der Songs, den ich seit Jahren nie aufgegeben habe und wohl bis an mein Lebensende lieben werde! <3 Ich sang lauthals mit und hüpfte dabei wie blöd herum. Dummerweise war ich nicht die einzige die das machte, was halb so schlimm gewesen wäre, wenn gewisse Leute wenigstens EINIGERMASSEN die Töne treffen würden, oder zumindest die Lyrics kennen würden, wenn sie schon mit mindestens 100 Dezibel Lautstärke rausjohlen. Und das direkt neben mir. Ich war etwas sauer darüber, wie einfach irgendwelche Trottel einem das Lieblingslied versauen können. Impulsiv griff ich nach meinem Mantel und dachte mir: "Hey, ich hab Amaranthe gesehn, ich hab eine CD, Strato haben mein Lied gespielt... und ich will niemandem mehr auf den Wecker gehen... ich schwirr ab." Von meiner Meinung war ich solange überzeugt, bis ich im Zug hockte. Und wieder einen dieser Momente hatte: Das eben war ein FEHLER. Meine Mutter rief noch an und bestätigte dies: "ich hätte dich doch problemlos abholen können, die spielen bestimmt ewig nicht mehr in der Nähe, warum denkst du nicht früher dran, die sind doch so toll" usw. Ich sass da mit Tränen in den Augen und sprach innerlich zu Gott, ihn anflehend und fragend, wann ich denn in meinem Leben endlich mal etwas richtig machen konnte. Danach kamen noch zwei weitere kleine Mini-Herzinfarkte, als ich mein Zugticket nicht mehr fand und als meine Schwester mich via Whatsapp fragte, warum zum Geier ich all ihre Musik aus dem gemeinsamen Dropbox-Ordner unwiderruflich gelöscht habe. Fast zeitgleich schrieben mir zwei Leute darüber hinaus noch eine Mail, dass ich ihnen noch Geld oder sonst irgendwas schulde. Das alles, während ich vom Regen durchnässt im Zug sass. Meine Nerven waren nun so ziemlich am Ende.
Zu Hause angekommen fiel mir dazu noch ein, dass ich den heutigen Tag quasi nur mit Zugfahren verbracht habe - so um die 6 Stunden müssen es gewesen sein. Alles nur, um eine halbe Stunde lang Stratovarius zu sehn. DANG.

Mit einer gigantischen Facepalm begebe ich mich nun so langsam Richtung Bett und werde dort noch einmal zusammenfassend alles vor dem inneren Auge abspielen, was ich in meinem Leben so falsch gemacht habe. Mein Hirn macht das mittlerweile schon automatisch.



Der Bericht über die Polymanga folgt übrigens in Kürze...

Freitag, 5. April 2013

Meme: Discovering Your Alias & The Power of 4

Ein Blogpost aus lauter Langweile und Deprimiertheit. Gefunden auf squidoo.com

Where would be be without our name. It is sometimes even chosen for before birth and most of us carry it with us until we die. Have you ever wished you had a different name? Well here is your chance to fool around with some ideas.

1. Your real name:

Yvonne

2. Your Gangsta name:
(first 3 letters of real name plus izzle.)

Yvoizzle

3. Your Detective name:
(fave color and fave animal)

Blue Owl

4. Your Soap Opera name:
(your middle name and street you live on)

[doesn't work for me, I have no middle name and it's also not precisely a street... xD]

5. Your Star Wars name:
(the first 3 letters of your last name, first 2 letters of your first name)

Gweyv

6. Your Superhero name:
(your 2ND favorite color, and favorite drink).

Green Lemonade
[heck yes, Green Lemonade has once more saved the day!]

7. Your Iraqi name:
(2ND letter of your first name, 3rd letter of your last name, 1st letter of your middle name, 2ND letter of your moms maiden name, 3rd letter of your dads middle name, 1st letter of a siblings first name, and last letter of your moms middle name)

Verssl
[what even....?]

8. Your Witness Protection name:
(parents middle names)

Joseph Louisa

9. Your Goth name:
(black, and the name of one of your pets)

Black Ginny
[so hardcore...!]


Mittwoch, 3. April 2013

Ode to a Nightingale ~ Ode an die Nachtigall

"Poor melancholy bird - that all night long tell'st to the Moon thy tale of tender woe; from what sad cause can such sweet sorrow flow, and whence this mournful melody of song?"
 
Eines meiner Lieblingsgedichte. Ich habe es nie richtig gelesen bis ich an die Uni kam, wo es gleich im allerersten Semester im Literaturanalyse-Seminar auftauchte. Und jedesmal, wenn ich es wieder lese, habe ich völlig andere Eindrücke und Gedanken dabei. Ode to a Nightingale ist wohl DER Inbegriff von süssem Schmerz, von verklärter Melancholie, von dumpfer Sehnsucht..

Ode to a Nightingale


by John Keats (1819)


My heart aches, and a drowsy numbness pains
My sense, as though of hemlock I had drunk,
Or emptied some dull opiate to the drains
One minute past, and Lethe-wards had sunk:
’Tis not through envy of thy happy lot,
But being too happy in thine happiness,-
That thou, light-winged Dryad of the trees,
In some melodious plot
Of beechen green, and shadows numberless,
Singest of summer in full-throated ease.

O, for a draught of vintage! that hath been
Cool’d a long age in the deep-delved earth,
Tasting of Flora and the country green,
Dance, and Provencal song, and sunburnt mirth!
O for a beaker full of the warm South,
Full of the true, the blushful Hippocrene,
With beaded bubbles winking at the brim,
And purple-stained mouth;
That I might drink, and leave the world unseen,
And with thee fade away into the forest dim:

Fade far away, dissolve, and quite forget
What thou among the leaves hast never known,
The weariness, the fever, and the fret
Here, where men sit and hear each other groan;
Where palsy shakes a few, sad, last gray hairs,
Where youth grows pale, and spectre-thin, and dies;
Where but to think is to be full of sorrow
And leaden-eyed despairs,
Where Beauty cannot keep her lustrous eyes,
Or new Love pine at them beyond to-morrow.

Away! away! for I will fly to thee,
Not charioted by Bacchus and his pards,
But on the viewless wings of Poesy,
Though the dull brain perplexes and retards:
Already with thee! tender is the night,
And haply the Queen-Moon is on her throne,
Cluster’d around by all her starry Fays;
But here there is no light,
Save what from heaven is with the breezes blown
Through verdurous glooms and winding mossy ways.

I cannot see what flowers are at my feet,
Nor what soft incense hangs upon the boughs,
But, in embalmed darkness, guess each sweet
Wherewith the seasonable month endows
The grass, the thicket, and the fruit-tree wild;
White hawthorn, and the pastoral eglantine;
Fast fading violets cover’d up in leaves;
And mid-May’s eldest child,
The coming musk-rose, full of dewy wine,
The murmurous haunt of flies on summer eves.

Darkling I listen; and, for many a time
I have been half in love with easeful Death,
Call’d him soft names in many a mused rhyme,
To take into the air my quiet breath;
Now more than ever seems it rich to die,
To cease upon the midnight with no pain,
While thou art pouring forth thy soul abroad
In such an ecstasy!
Still wouldst thou sing, and I have ears in vain -
To thy high requiem become a sod.


Thou wast not born for death, immortal Bird!
No hungry generations tread thee down;
The voice I hear this passing night was heard
In ancient days by emperor and clown:
Perhaps the self-same song that found a path
Through the sad heart of Ruth, when, sick for home,
She stood in tears amid the alien corn;
The same that oft-times hath
Charm’d magic casements, opening on the foam
Of perilous seas, in faery lands forlorn.

Forlorn! the very word is like a bell
To toil me back from thee to my sole self!
Adieu! the fancy cannot cheat so well
As she is fam’d to do, deceiving elf.
Adieu! adieu! thy plaintive anthem fades
Past the near meadows, over the still stream,
Up the hill-side; and now ’tis buried deep
In the next valley-glades:
Was it a vision, or a waking dream?
Fled is that music: - Do I wake or sleep?

German translation:

Montag, 1. April 2013

Movie Watchlist, week 1

Nach dem ganzen Stress dieses Wochenende an der diesjährigen Polymanga (hat sich aber gelohnt, Post darüber folgt in Kürze!), hab ich nun eine Woche Auszeit. Perfekt, um endlich mal alle Filme zu schauen, die ich schon immer schauen wollte und es einfach immer herausgezögert habe. Folgende Filme stehen nun also auf meiner Watchlist:

[Caution, this post may contain spoilers...]

Montag:
Jeanne d'Arc (Teil 2)


 Review: Zu allererst mal: Warum ist Leelee Sobieski so verdammt hübsch? *-* Vorallem mit kurzen Haaren. Sie passt perfekt in die Rolle! Zum Plot selber brauche ich ja nicht viel zu sagen. Jeanne d'Arc ist die französische Nationalheldin, welche im 15. Jahrhundert Frankreich gegen die Engländer und Burgunder vereinte. Obwohl dies alles im Namen Gottes geschah, wurde sie "zum Dank" der Ketzerei beschuldigt und am Scheiterhaufen verbrannt. Erst 500 Jahre später wurde sie heilig gesprochen.
Der Film ist mittlerweile schon wieder etwas älter (1999), was man vorallem in den Szenenwechseln zu spüren bekommt, welche teilweise einfach total abrupt sind (kann aber auch daran liegen, dass es nur ein TV-Film war und in den Übergängen Werbung kam). Es gibt zudem ein bisschen viele Dialoge, worunter die Action insbesondere in diesem zweiten Teil des Filmes etwas leidet. Aber auch wie beim ersten Teil hatte ich oft Tränen in den Augen - die Erleuchtungen von Jeanne und der Tod ihres Bruders drücken unglaublich auf die Tränendrüse. Das Ende ist so oder so traurig, kann auch gar nicht anders sein. Ich habe zwar nicht ganz verstanden, warum Jeanne ihr Versprechen nicht hält, auf ihre Rettung durch das Heer zu warten.
Die Schauspieler sind alle super, ausnahmslos. Deutsche Synchronisation gefällt mir auch, ebenso die Musik. Ein paar Szenen sind unnötig lang oder rücken einfach zu sehr in den Vordergrund, aber alles in allem war der Film wirklich schön. Und Jeanne d'Arc gehört nun offiziell zu meinen Heldinnen!

Dienstag:
Pathfinder

Review: Als ich den Untertitel "Two Worlds - One War" gelesen und das in Nebel getauchte fette Wikingerschiff auf dem Cover gesehen habe, dachte ich zuerst, dass dies irgend ein Fantasy-Epos werden würde. Ausserdem liess das Cover mich glauben, dass hier glorifizierte Wikinger ihren Gegnern heldenhaft-episch aufs Maul hauen. Weiiiiit verfehlt!
Laut dieser Geschichte gab es Wikinger, die nach Neufundland segelten und dort bei den eingeborenen Indianer-Stämmen Angst und Schrecken verbreiten. Nur der "Pathfinder", ein (ich muss sagen, durchaus sexy) Normannen-Findelkind, das bei den Indianern aufwächst, kann die Barbaren vernichtend schlagen. Von allen Wikingerfilmen, die ich gesehen habe, war dies der erste, in dem die Eindringlinge wirklich so dargestellt wurden, wie sie für die Eingeborenen ausgesehen haben mussten: blutrünstige bärtige Monster, welche axtschwingend alles abschlachten, was ihnen in die Quere kommt. Dazu sind sie noch überaus grossgewachsen, murmeln in einer unverständlichen Sprache und plündern kaltherzig jedes einzelne Dorf ohne Zögern aus. Ich habe den Film von einem Kollegen geborgt (der übrigens in der Metalband Camerra spielt), welcher sagte, der Film sei nicht wirklich blutig. Ich habe zwar auch schon schlimmeres gesehen, aber hier rollen Köpfe und Augäpfel, Hunde und Aasvögel fressen Leichen auf, Pfeilspitzen durchbohren Schädel, und mehr als die Hälfte vom Film hindurch fliesst literweise Blut. Aber war ja klar, dass ein Metalbandmitglied DAS nicht brutal findet. Allerdings hat es auch kleinere hübschere Szenen und sogar eine - meiner Meinung nach etwas unnötige - Liebesszene. Eigentlich ist alles optisch total schön gemacht, es gibt unheimlich viele Details und Feinheiten. Nur leider gehen diese bei der permanent wackelnden Actionfilm-Kamera zu sehr unter. Was mir aber total gefallen hat, war (wie könnte es auch anders sein) die Darstellung der Wikinger. Sie sprechen altnordisch (könnte aber auch einfach isländisch sein, kenne mich zu wenig aus. Jedenfalls klang es verdammt nach elbisch!), segeln in bombastischen Drachenschiffen, tragen Kettenhemden, dicke Winterfelle und gehörnte Skyrim-Helme, und kämpfen mit runengravierten Schwertern. Generell wirken sie wie Schneeriesen gegen die zierlichen, halbnackten Indianer-Stämme. Die Filmemacher haben sich sichtlich Mühe gegeben, und darum sollte auch Pathfinder dementsprechenden Respekt gebühren.


Mittwoch:
Resident Evil
 
Review: Resident Evil oder: „Was passiert, wenn man mit Genmanipulation herumspielt“. Ich kann es kaum glauben, dass ich diesen Film bis heute nicht gesehen habe... totale Bildungslücke! Eigentlich ist darin alles enthalten, was ein moderner Scifi-Zombiethriller so braucht: ein badass Agententeam das sich auf eine lebensgefährliche klaustrophobisch-gruselige Mission begibt, futuristische Hightech Maschinerie und sprechende Computer, jede Menge herumhampelnde Zombies (die wohl spassigste Rolle für einen Schauspieler...), und natürlich eine sexy Hauptperson die aus dem ganzen Schlamassel heil entfliehen kann – zumindest mehr oder weniger. Und es ist wirklich wahr: eine bessere Hauptdarstellerin als Milla Jovovich kommt für Resident Evil wohl kaum in Frage, zumindest für mich nicht. Sie überzeugt im ganzen Spektrum von zierlich-schwach bis heldenhaft-draufgängerisch, ohne dabei irgendwie lächerlich oder eingebildet zu wirken. Auch alle anderen Schauspieler sind obere Schublade, selbst wenn es mir schwer fiel, mich mit einigen von ihnen anzufreunden (kann aber auch daran liegen, dass sie einfach zu früh draufgehen – Achtung SPOILER!). Der Film hat eine tolle Atmosphäre aus drei Gründen: Die ganze Geschichte spielt sich unter der Erde im sogenannten Hive ab; der eigentliche Gegner ist nicht irgendein fieser Bösewicht, sondern ein Supercomputer; und das Unheimlichste sind auch nicht die hirnlosen Untoten oder der unglaublich schlecht animierte vierbeinige Mutant, sondern vielmehr der psychologische Terror. Wer bin ich, wem vertraue ich, wen lasse ich zurück, wieviel muss ich opfern? Das sind alles Fragen, die den Resident Evil von Anfang bis Ende prägen. Ein paar Gänsehaut-Momente sind also garantiert. Ich habe übrigens die Videogame-Reihe nie gespielt und kann daher leider nicht sagen, wieviel der Film mit dem Spiel zu tun hat, aber für kurzweilige Action sorgt er allemal.

Donnerstag:
Inception

Was wäre, wenn wir die Träume anderer manipulieren könnten? Wenn mehrere Personen gemeinsam in einem Traum agieren könnten? Was, wenn wir im Traum erneut einschlafen, und dann einen Traum im Traum im Traum erleben? Wo fängt die Realität dann wieder an? Mit all diesen Fragen beschäftigt sich dieser Film in allen Ebenen. Und zwar nicht auf Freud'scher, trockener Psychoanalyse-Basis, sondern verpackt in einem visuell extrem reizvollen Actionblockbuster. Inception war für mich eine weitere filmische Bildungslücke, die ich nun geschlossen habe. Apropos Lücken: Im Film gibt es sehr viele davon. Trotz (pseudo-)wissenschaftlicher Grundlage gibt es Dinge in dieser Story, die einfach ohne Sinn oder unerklärt bleiben, was die Angelegenheit sehr verwirrend macht. Vieles begründet sich einfach auf den Traummaschinen, mit denen Menschen in tiefen Schlaf versetzt und ihre Träume verbunden werden können. Es gibt mehrere kleine seltsame Details, wie zB., warum Ariadnes Traumtotem zu Beginn mehrmals vorkommt, sie es dann aber niemals einsetzt. Oder warum sie ein Labyrinth mühevoll designt, das in dieser Form dann nirgendwo auftaucht. Oder wie es sein kann, dass man einen "Kick" zum Aufwachen "verpasst". Dann kommen noch tiefergründige Ungeklärtheiten, die den ganzen Film betreffen - und dazu gehört nicht nur die Frage, ob Cobb am Ende immer noch in einer Traumwelt gefangen ist oder nicht. Von solchen Wissenslücken abgesehen ist Inception aber durch und durch fesselnd. Nicht nur wegen den genialen Specialeffects und psychologisch-philosophischen Themen. Inception wäre nur halb so toll ohne seine brilliante Besetzung. Ich kann verstehen, dass DiCaprio einiges an Gespött erdulden muss, aber verdammt - ich finde ihn genial! Er gefiel mir schon als Milchbubi in Romeo und Julia oder Titanic, aber auch später in Django. Ich weiss wirklich nicht, was die ganze Welt an ihm heurmzunörgeln hat... Ken Watanabe spielt sowieso immer makellos. Das witzigste fand ich aber, dass ich den ganzen Film hindurch geglaubt habe, Joseph Gordon-Lewitt sei Heath Ledger...! (Obwohl, die Ähnlichkeit ist schon verdammt verblüffend. xD) Die kleine Szene zwischen ihm und Ellen Page gefiel mir logischerweise total <3. Ich habe den Film übrigens direkt vor Eyes Wide Shut geschaut (für ein Literaturseminar über Träume an der Uni) und hab dann einen Traum gehabt, in dem beide Filme durcheinander geraten sind. Aus Freud'scher Perspektive wäre das sicher fast eine Analyse wert.

Freitag:
Memoirs of a Geisha

Wow. Einfach nur wow. Das ist einer der schönsten, emotionalsten und eindrücklichsten Filmen, die ich je gesehen habe. Ich weiss gar nicht, wo anfangen - bei den wundervoll detaillierten Visuals, oder dem epischen überwältigendem Soundtrack, oder bei den nicht nur wunderhübschen sondern auch talentierten Schauspielern, oder bei dem ganzen Setting? Ich kann nicht genug schwärmen. So viel Schönheit und so viel Vergänglichkeit und Trauer, eingefangen wie ein Schmetterling in einem Glas... genau das ist dieser Film, und genau darum geht es bei den Geishas. Bei japanischen Traditionen, die unter der Welle der Industrialisierung und Globalisierung zerbröckeln und sterben wie herunterfallende Sakura-Blüten. Grandios. In diesem Film habe ich die ganze Bandbreite von Emotionen empfunden: Hass, Freude, Eifersucht, Nostalgie, Fernweh, Glückseligkeit... alles. Gewisse Szenen brennen sich so sehr ins Gehirn, dass man sie schwer wieder vergessen kann - und nicht nur, weil sie einfach so ästhetisch sind. Ausserdem liebe ich Filme, in denen immer ein Teil wahre Geschichte mit reinspielt... wie etwa bei Last Samurai. Die Geschichte könnte distanzierter und gleichzeitig näher nicht sein. Man muss aber wissen, dass der Film keine Doku ist, sondern auf einem Roman basiert. Es sind die Eindrücke und Erlebnisse einer einzelnen Person, die den harten, steinigen Weg der Lehre einer Geisha (jap. "Künstlerin") auf sich nimmt. Dabei muss sie vieles erdulden, opfern, und verkraften, doch sie hat ein Ziel vor Augen, für das es sich alles lohnt. Über all die äusseren Umstände, wie Weltkrieg und Prostitusion und Sino-Japanischer Zwiespalt sollte man bei diesem Epos überhaupt nicht erst nachdenken, es sei denn, man möchte sich die unendlich kostbare Atmosphäre zerstören. Noch etwas. Ich. LIEBE. Den Schluss des Films. Ich sah in mir drei oder vier mal hintereinander an und träumte sogar wieder davon. Die Aura die da vorherrscht ist so idealistisch und romantisch, dass man sie kaum ertragen kann. Ich weiss, ich bin kitschig, trotzdem: schaut diesen Film, um Gottes Willen, es LOHNT sich.

Samstag:
Minority Report

Sonntag:
The Shining

Ich bin ehrlich: Vom Urvater aller Psychothriller hätte ich ein bisschen mehr erwartet. Die Atmosphäre ist wirklich gruselig und man kriegt kleine Schauer von Paranoia, aber dass gewisse Leute deswegen nicht mehr schlafen können oder fast heulen müssen? Da hab ich wirklich schon grössere Geschütze im Horror-Genre gesehen. Jack Nicholson spielt mal wieder den irren Antagonisten, und er kann's wirklich gut. Shelley Duvall und Danny Lloyd spielen aber, wie soll ich sagen... nicht überzeugend. Eher lächerlich. Ich kann diese beiden Charaktere einfach nicht richtig ernst nehmen. Ein paar Momente gehen aber schon ziemlich unter die Haut (wie etwa diese gewaltige Welle aus Blut, die das Zimmer überschwemmt). Aber nun ja, die Story wird nicht richtig ausgebaut, von dem Mordfall der vorhin im Hotel passiert kriegt man nur Eindrücke - die Zwillinge, kleinere Flashbacks, die Leiche in der Wanne -, was die Spannung aufbaut aber danach nichts weiter draus macht. Als würde man einen Ballon aufblasen und die Luft dann einfach wieder ausströmen lassen. Und auf ein Massacker wartet man vergebens. Es passiert einfach zu wenig nach meinem Geschmack. Am Ende wusste ich nicht so recht, was das Ganze jetzt gebracht hat. Aber trotz all diesem negativen Feedback muss man den Film gesehen haben, weil er schlichtweg zur Allgemeinbildung gehört. Und vielleicht bin ich ja mit meinen Ansichten ein Einzelfall und ich hab mich einfach zu wenig von der Story absorbieren lassen...